Die Wintersportsaison ist im Erzgebirge beendet. Während am Skihang bei Potucky eine außergewöhnlich lange Skisaison erst am 03. Mai 2025 zu Ende ging, war die Skilanglaufsaison schon deutlich früher Ende Februar beendet. Insgesamt war es eine mittelmäßige Wintersaison mit wenig Naturschnee.
Trocken-kalte Witterungsphasen wechselten sich mit trocken-milden Witterungsphasen ab. Inversionswetterlagen waren keine Seltenheit. Niederschlag in Form von Regen oder Schnee gab es nur wenig. Letztlich gab es den ganzen Winter über kein einziges markantes Schneefallereignis mit mehr als 25 cm Neuschnee innerhalb von 48 Stunden.
Zeitiger Saisonstart im November
Der Winter begann ähnlich wie im Vorjahr früh mit einer kalten Witterungsphase und Schneefällen ab dem 20. November 2024. Am 23. November 2024 war der Skilift in Holzhau in Betrieb und erste Loipen im Osterzgebirge bei Zinnwald waren gewalzt. Nachhaltig größere Schneemengen wie Ende November 2023 waren es jedoch nicht. Ab dem 26. November startete der Skilift bei Potucky in die Saison.
In der zweiten Dezemberdekade wuchs die Schneedecke etwas stärker an und Skilanglauf war großräumiger möglich, allerdings ohne allzu üppiger Schneelage. Typischem Tauwetter vor Weihnachten folgte dann pünktlich zu Heiligabend etwas Neuschnee. Im Gegensatz zu anderen Jahren war die Naturschneelage um Weihnachten herum in den Kammlagen recht gut, jedoch mit abnehmender Tendenz bis zum Jahreswechsel durch Inversion. Einige Skilifte waren geöffnet, allerdings waren die Zeitfenster für maschnielle Beschneiung bis zum Jahreswechsel nur kurz.
Etwas Neuschnee und eine generell unruhigere Witterungsphase folgte nach dem Jahreswechsel. Am 09. Januar gab es in Bezug aufs Osterzgebirge die größten Schneefälle des Winters. Kurzzeitig waren auch im unteren Bergland u.a. bei Freiberg, Olbernhau, Augustusburg und Frankenberg Loipen gespurt. In Kammlagen vor allem auf böhmischer Seite hielt sich dieser Schnee die nächsten 6 Wochen. Eine häufig vereiste und harte Schneeauflage bot für Skilanglauf allerdings öfters nur mäßige Bedingungen.
Kältehöhepunkt Mitte Februar
Zum Start der sächsischen Winterferien gab es wenige Zentimeter Neuschnee. Mitte Februar folgten dann auch die kältesten Tage des Winters. Skilifte mit Kunstschneeproduktion konnten während dieser Zeit ein gutes Polster an Schnee für die folgenden Wochen ansammeln. Ende Februar war es dann wieder deutlich milder und so endeten die Winterferien eher frühlingshaft.
Der März war insgesamt mild und trocken. Der Kunstschnee auf den Skipisten schmolz nur langsam ab und so beendeten einige Skigebiete aufgrund mangelnder Nachfrage teils eher die Saison, als es die Schneelage hergab.
Auch der April folgte der Großwetterlage aus den Vormonaten. Einen markanten Spätwintereinbruch gab es nicht mehr. Am Keilberg wurde die Saison am 13. April beendet. Bei Potucky war erst am 03. Mai 2025 endgültig Schluss.
Positiv hervorzuheben ist, dass die eher winterlichen Witterungsphasen mit den Ferienzeiten besser korrelierten als in den Vorjahren.

Traumwintertag Mitte Dezember 2024
Maximale Schneehöhe im Januar
Die maximalen Schneehöhen des Winters wurden im Erzgebirge meist rund um den 10. bis 12. Januar erreicht. Dabei betrug die Schneehöhe auf dem Fichtelberg 52 cm, was im Vergleich zu anderen Jahren sehr wenig ist. Die maximalen Schneehöhen im Osterzgebirge waren teilweise nicht weit von den Werten auf dem Fichtelberg entfernt. Vor allem in den wind- und sonnengeschützten Bereichen konnte sich mit böhmischem Wind der Schnee gut halten. Zinnwald und Deutschneudorf meldeten ca. 37 cm maximale Schneehöhe. In den Kammlagen des Westerzgebirges betrug die maximale Schneehöhe nur knapp über 20 cm.
Loipensaison im Osterzgebirge besser als im Westerzgebirge
In der Gesamtsicht war der Winter in den Kammlagen um 900 Meter etwas besser verlaufen als in der Vorsaison. Zwar gab es damals Anfang Dezember 2023 Bedingungen, die im letzten Winter nie erreicht wurden. Stabile Wetterlagen und bessere Bedingungen in den Monaten Januar und Februar glichen das aber aus. Insgesamt war es in der Gesamtbetrachtung der vergangenen 20 Jahre ein Winter im unteren Mittelfeld für Skilanglauf.
Im mittleren und unteren Bergland war östlich einer Linie Chemnitz - Marienberg Mitte Januar kurzzeitig Skilanglauf möglich und auch eher selten gespurte Loipen waren präpariert. Viele Loipen im unteren, westlichen Bergland konnten die komplette Saison dagegen nicht gespurt werden, beispielsweise die Loipen bei Geyer oder am Kuhberg.
Auffällig war insgesamt ein recht starkes Ost-Westgefälle. Die Kammregionen im Osterzgebirge rund um Zinnwald, Deutscheinsiedel, Cinovec und Dlouha Louka wiesen vergleichsweise viele Loipentage auf. Im Westerzgebirge und Vogtland war die Schneelage vor allem im Januar und Februar dürftiger. 100 Kilometer weiter östlich im tschechischen Isergebirge war es sogar eine ziemlich gute Skilanglaufsaison, während die deutschen Mittelgebirge weiter westlich nochmals eine deutlich schlechtere Langlaufsaison verzeichneten. Das verdeutlicht gut die Struktur des Winters und seiner Großwetterlagen.
"Betriebstage" ausgewählter Loipen Wintersaison 2024/25 (Zustand gespurt/gut befahrbar):
Höhenloipe Oberwiesenthal | > 70 Tage |
Talsperrenloipe Carlsfeld | > 60 Tage |
Skimagistrale Cinovec - Nove Mesto | > 50 Tage |
Loipe Bozi Dar - Tellerhäuser | > 50 Tage |
Skimagistrale Pernink - Jeleni | > 40 Tage |
Kammloipe Johanngeorgenstadt - Weitersglashütte | > 40 Tage |
Loipe Pernink - Abertamy | > 30 Tage |
Bahndammloipe bei Neuhermsdorf | > 15 Tage |
Loipe Pöbelknochen Altenberg/Schellerhau | > 10 Tage |
Bahndammloipe bei Holzhau | < 10 Tage |
Kammloipe Schöneck - Parkplatz Kielfloßgraben | 0 Tage |
Loipennetz Geyerischer Wald | 0 Tage |
Loipe Einsiedel bei Chemnitz | 0 Tage |
Loipe Schlettau - Finkenburg | 0 Tage |
Beschneiungstechnik war entscheidend
Eine leistungsfähige Beschneiungstechnik der Skipisten war erneut entscheidend für eine hohe Anzahl an Betriebstagen. Das insgesamt ruhige Hochdruckwetter kam vor allem den Skigebieten mit Kunstschnee entgegen. Skihänge auf Naturschnee konnten dagegen gar nicht oder höchstens wenige Tage bei mäßigen Bedingungen öffnen.
Besonders die Skilifte bei Eibenstock und Altenberg waren ab Anfang Dezember bis Mitte März nahezu durchgängig in Betrieb. In Oberwiesenthal lief es weniger optimal, da man bis Mitte Januar den Haupthang als zentrale Skipiste nicht öffnen konnte. Auf tschechischer Seite sticht erneut das kleine Skigebiet bei Potucky hervor mit einem Skibetrieb von Ende November bis Anfang Mai und ingesamt rund 130 Betriebstagen. Damit lag man erneut vor dem großen Skigebiet am Keilberg, wo man insgesamt aber ebenso ein positives Fazit zum Winter ziehen kann. Auch die Skigebiete im tschechischen Osterzgebirge konnten im Januar und Februar konstant gute Bedingungen bieten. Hier waren die vergangenen beiden Winter deutlich schlechter.
Viele Naturschneehänge im westlichen Erzgebirge waren dagegen nicht ein einziges Mal in Betrieb. Die Skilifte u.a. in Crottendorf, Königswalde und Jöhstadt blieben den kompleten Winter geschlossen. Es fehlte schlicht der Naturschnee. Etwas besser sah es im Osterzgebirge und östlichen Mittleren Erzgebirge aus, wo zumindest im Januar meist ein paar Betriebstage auf Naturschnee zusammenkamen.
Betriebstage ausgewählter Skigebiete Wintersaison 2024/25:
Potucky | 130 Tage |
Klinovec | > 120 Tage |
Oberwiesenthal | > 90 Tage |
Eibenstock | > 90 Tage |
Altenberg | > 80 Tage |
Augustusburg | > 20 Tage |
Rehefeld | < 10 Tage |
Unter Schneesicherheit und Mindestschneehöhe kann der Winter mit den Vorjahren verglichen werden. Informationen zur neuen Skisaison wird es wie gewohnt wieder rechtzeitig zu Beginn des Winters hier auf wintersport-im-erzgebirge.de geben.